Das Weinbaugebiet Baden erstreckt sich über eine Gesamtlänge von rund 400 Kilometern von der hessischen Landesgrenze in den Regionen Bergstraße und Odenwald bis an seinen südlichsten Punkt am Bodensee, als der zentralen Landmarke im Dreiländer-Eck Deutschland, Österreich, Schweiz. Baden gilt als wärmste und sonnenreichste „Sonnenstube“ unter den deutschen Weinanbaugebieten. Die Gesamtrebfläche von etwa 15.500 ha teilen sich insgesamt neun regionale Anbaubereiche und 16 Großlagen.
Im Norden beginnend, präsentiert sich die Badische Bergstraße. Im Nordosten liegt Tauberfranken, gefolgt vom Bereich Kraichgau. Zu einer Aneinanderreihung von Anbaubereichen kommt es im besonders sonnenreichen Süden Badens, dem Landstrich zwischen Schwarzwald und den Vogesen. Auf der Höhe der Stadt Offenburg beginnt der Bereich Ortenau. In südlicher Richtung folgt das Markgräflerland, die Bereiche Breisgau, Tuniberg und die Vulkanregion Kaiserstuhl. Der Bereich Bodensee bildet den südlichen Abschluss bis zur deutschen Landesgrenze.
Mit rund 60 Prozent dominiert der Anbau von Weißweinen, darunter Müller-Thurgau, Grauburgunder, Silvaner und Traminer. Eine typisch badische Rebspezialität ist der Gutedel. Bezüglich der Ausdehnung der Rebflächen nimmt der die Sonne liebende, rote Spätburgunder den ersten Platz ein. Baden pflegt seinen internationalen Ruf als Land des Burgunder. Über 50 Prozent der Weinberge kultivieren die Rebsorten Grauer (Ruländer), Weißer und Spätburgunder.
Neben den klimatischen Bedingungen und Rebsorten schlummert die Vielfalt des Weinbaugebiets Baden in den Strukturen seiner abwechslungsreichen Böden. Geologen und Winzer unterscheiden in tertiäre Kalk-, Mergel- und Tonböden, ausgedehnte Löss-Ablagerungsgebiete, Moränenschotter, verwittertes Granitgestein, Muschelkalk, Keuper und in vulkanische Böden, wie sie für den Bereich Kaiserstuhl typisch sind. Die Vielfalt dieser Böden findet ihren Ausdruck in den regionalen Weinen. In Verbindung mit den aus meteorologischer Warte idealen Klimafaktoren – Wärme, Niederschlag und Sonnenscheindauer – bieten sie den badischen Winzern beste Voraussetzungen für die Herstellung ihrer typischen, hochwertigen Weine.
Das badische Weinbaugebiet ist geprägt von seinen Winzergenossenschaften, die sich aus der Majorität der badischen Familienweingüter zusammensetzen. Diese Erzeugergemeinschaften bauen ihre Weine nach strengsten Qualitätsregeln an. So entstehen etwa 80 Prozent der badischen Weine unter der Verantwortung von 77 Winzergenossenschaften. Hinzu kommen mehr als 400 Weingüter, die in eigener Regie mit ihren hochwertigen Rot- und Weißweinen zum ausgezeichneten Renommee dieser Weinregion beitragen und Weinhandel betreiben. Den organisatorischen Überbau bildet der Badische Weinbauverband.
Bettina Ehrling